Walhai-Beobachtung im Süd-Ari-Atoll

Wir sitzen in einem Boot und geniessen den Ausblick auf die unterschiedlichsten Blautöne des Meeres. Von Türkis bis zu Dunkelblau ist alles dabei. Wir sind auf der Suche nach Walhaien. Die sanften Riesen lassen sich im Süd-Ari-Atoll mit etwas Glück beim Schnorcheln entdecken. Ob wir heute wohl wirklich einem Walhai begegnen? Die Chancen liegen bei etwa 50% erklärt uns die Meeresbiologin Pippa. So oder so geniessen wir die Sonne und Wärme, während wir an den zahlreichen Inseln vorbeischippern, wohlwissend, dass die Schweiz im Schnee versinkt. Langsam nähern wir uns der Insel Dhigurah, das vorgelagerte Riff ist bekannt für Walhaisichtungen. Das Boot verlangsamt sich und wir blicken gespannt ins blaue Wasser, tuckern langsam auf und ab, doch leider will sich uns kein Exemplar zeigen. Irgendwie bin ich enttäuscht, denke mir aber auch gleichzeitig, dass es gut so ist wie es ist und man die Natur Natur sein lässt… denn schliesslich werden hier die Walhaie nicht angefüttert – nicht so wie teilweise in anderen Teilen der Welt – hier versucht man im Walhai-Tourismus auch möglichst viele nachhaltige Aspekte umzusetzen.

Damit wir etwas abkühlen können, machen wir einen Schnorchelhalt und bekommen diverse Fische, Korallenblöcke und eine Muräne zu Gesicht. Zwar sind die Korallenblöcke nicht mehr so bunt vor der Korallenbleiche, aber der Fischreichtum ist immer noch enorm gross. Zurück auf dem Boot machen wir es uns auf dem Sonnendeck gemütlich. In der Nähe erspähen wir eine Schildkröte, die nach Luft schnauft und beobachten, wie sie gemütlich wieder abtaucht. Plötzlich wird es hektisch und alle eilen runter. Schon vom Boot aus sehen wir Mantas die nicht weit unter der Wasseroberfläche schwimmen. Wir stoppen, ziehen nochmals Maske und Flossen an und lassen uns sanft ins Wasser gleiten, damit wir die Mantas nicht erschrecken. Der Anblick dieser faszinierenden Lebewesen ist einzigartig, fast schwerelos scheinen sie durch die tiefen der Meere zu gleiten. Auf einmal befinden wir uns zwischen vier oder fünf Mantas gleichzeitig und umgeben von einem riesigen Schwarm gelber Fische – am liebsten würde ich vor Glück laut schreien, aber ich schwebe einfach an der Wasseroberfläche und bleibe ruhig um die Mantas nicht zu vertreiben. Ein Erlebnis dass mir so wohl noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.

 

Zwar haben wir heute keinen Walhai gesehen, doch hat uns das Erlebnis mit den Mantas wohl genau so die Stimme verschlagen.

Overwater- oder Beachbungalow?

Unsere ersten fünf Nächte haben wir im lti Maafushivaru verbracht. Wohl die meisten fragen sich, ob sie ein Beachbungalow oder doch eine Overwater-Villa buchen sollen. Für mich persönlich war die Antwort immer klar – wenn ich schon am Meer bin, möchte ich ein Bungalow am Strand und direkt den puderfeinen, weissen Sand unter meinen Füssen spüren und dann ins türkisfarbene Wasser eintauchen. So haben wir uns auch dieses Mal für eine Villa am Strand entschieden. Nach zwei Nächten wurden wir in eine Overwater Villa mit Pool upgegradet und ich hätte nie gedacht, dass ich doch Gefallen an dieser Kategorie finden würde. Der Anblick auf das Meer direkt vom Bade- und vom Schlafzimmer aus ist einfach einzigartig. Genau so nah ist das vorgelagerte Riff, das mit intakten Korallenblöcken auf sich wartet. Mit etwas Glück begegnet man kleinen Riffhaien. Unglaublich beruhigend ist auch das Rauschen des Meeres. Rückblickend muss ich sagen, dass sich das Kofferpacken gelohnt hat und ich allen wärmstens empfehlen kann, zwei verschiedene Zimmerkategorien zu buchen, denn egal ob am Strand oder direkt über dem Meer – beides sind einzigartige und unterschiedliche Erlebnisse.

Kulinarische Highlights

Über die ganze Zeit wurden wir mit neuen kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt. Von Sushi, über Tapas, feinen Currys, leckeren Tandoori-Spezialitäten bis hin zu Burgern und gesundem Lifestyle-Food gab es alles. Hier wird man in fünf Restaurants kulinarisch verwöhnt. Wer gerne einen Apéro nimmt, wird mit einer grossen Cocktailauswahl belohnt. Das Frühstücksbuffet liess keine Wünsche offen und hatte man doch einen, konnte man zusätzliche Köstlichkeiten bestellen. Besonders die vielen frisch aufgeschnittenen Früchte haben es mir jeden Morgen angetan. Zwei besondere Highlights waren die Teppanyaki-Show im Restaurant Umi, bei dem ein Teppanyaki-Meister live kocht (Achtung unbedingt reservieren, da es total nur sechs Sitzplätze gibt) und das Beach-Dinner am Strand – ein wirklich romantisches Erlebnis unter freiem Sternenhimmel, bei dem wir vom Tisch aus kleine Riffhaie beim Jagen im seichten Wasser beobachten konnten.

Transfer ins nächste Inselparadies

Wir steigen ins Speedboat. Es ist Zeit Abschied zu nehmen und ins nächste Inselparadies weiterzureisen. Da wir generell sehr aktiv sind lieben wir es immer neue Gegenden zu erkunden und neues zu entdecken. An uns vorbei ziehen Sandbänke, kleinere und grössere Inseln. Nach rund einer Stunde erreichen wir das nächste Inselparadies. Kandolhu ist eine wunderschöne kleine Perle, umgeben von einem wunderbaren Riff. Klar auch hier hat die grosse Korallenbleiche von 2016 ihre Spuren hinterlassen, aber man entdeckt überall neue Korallen, die langsam wieder heranwachsen. Generell ist auf Kandolhu einfach alles perfekt und man merkt, dass auch auf Kleinigkeiten Wert gelegt wird. Als wir unseren Schrank öffnen, entdecken wir zwei Yogamatten und freuen uns enorm darüber. Denn was gibt es Schöneres als morgens auf der eigenen Terrasse bei den ersten Sonnenstrahlen und mit dem Rauschen des Meeres einige Yoga- und Kraftübungen zu machen. Schliesslich werden wir jeden Tag mit unendlich vielen Köstlichkeiten verwöhnt. In der Strandtasche finden wir neben den üblichen Badetüchern sogar einen Frisbee und ein Beachpong-Set – perfekt um am Strand zu spielen und nicht nur Faul rumzuliegen. Über die vorfrankierten Postkarten werden sich unsere Grosseltern sicher freuen – so bringen wir ihnen wenigstens ein bisschen Farbe in die Corona-Zeit. Ja sogar eine GoPro kann man an der Rezeption für den Aufenthalt mieten – super um alle Unterwassereindrücke festzuhalten.

Über Schildkröten, Riffhaie und mehr…

Mit Maske, Schnorchel und Flossen ausgerüstet machen wir uns auf Entdeckungstour und können es kaum fassen, was wir am Hausriff alles zu sehen bekommen. Während unserer Schnorcheltour begegnen wir Nemo, der sich in einer der vielen Anemonen versteckt. Wir sind überwältigt vom Fischreichtum, entdecken eine Vielzahl an Doktorfischen, Papageifischen und plötzlich sehen wir etwas vor uns ganz gemächlich durchs Wasser gleiten. Eine Schildkröte – wir können unser Glück kaum fassen. Vor wenigen Tagen sind hier sogar Baby-Schildkröten geschlüpft und haben sich durch den Sand ins Meer gekämpft. Rund sieben Monate war die Insel infolge Corona geschlossen und ungewöhnlich viele Schildkröten haben sie sich als Nistplatz ausgewählt. Sinan unser Kellner im Restaurant zeigt uns aufgeregt ein Video der letzten Schildkrötenbabys und erzählt uns, dass einer der Nistplätze direkt vor unserem Bungalow war. Wir entdecken auf unseren Flossenschlägen ums Hausriff auch Weissspitzen- und Schwarzspitzen-Riffhaie. Abends tummeln sich beim Steg des Wassersportcenters oft Ammenhaie – und wir sind sichtlich überrascht, dass das grösste Exemplar, das wir sehen, rund 3.5m lang ist. Uns zieht es immer wieder ins Wasser und wir sind überwältigt, wie vielen Haien und Schildkröten wir tagtäglich begegnen. Beim letzten Schnorcheln entdecken wir einen weiteren Jäger. Ein Baracuda hetzt den kleineren Fischen nach. Einige unserer Unterwasser-Eindrücke möchten wir euch nicht vorenthalten.

Mein kleines glutenfreies Paradies

Auf Kandolhu ist einfach alles perfekt. Vom Weinkühlschrank im Zimmer mit einer Auswahl an dreissig verschiedenen Weinen, über die Restaurantvielfalt auf diesem kleinen Insel-Hideaway. Wir wurden täglich in einem der fünf Restaurants mit neuen Köstlichkeiten verwöhnt. Das kleine Ata Roa mit nur fünf Sitzplätzen, liegt auf dem Steg und bietet einen unglaublichen Blick auf die Insel und das Meer. Vor den Augen der Gäste zaubert ein Koch frische Ceviche und Tacos, während man mit etwas Glück einen Schwarzspitzenriffhai im Wasser vorbei schwimmen sieht. Im Bonzai wird man abends mit einer eindrücklichen Teppanyaki-Show mit japanischen Köstlichkeiten verwöhnt und im Olive erlebt man Delikatessen auf höchstem Niveau mit passender Weinbegleitung. Nie mussten wir unsere Zimmernummer nennen und alle MitarbeiterInnen wussten über meine Glutenunverträglichkeit Bescheid, welche ich vorgängig angemeldet hatte. Es klappte einfach einwandfrei. Die MitarbeiterInnen sind super geschult und legen viel Wert auf einen herzlichen und persönlichen Service. Da ich auch auf kleinste Gluten-Spuren reagiere, ist es für mich nach wie vor auch auf hohem Sterneniveau keine Selbstverständlichkeit, dass glutenfreies Essen während Reisen klappt. Trotzdem möchte ich nicht aufs Reisen verzichten und schon ganz und gar nicht darauf, lokale Köstlichkeiten auszuprobieren. Endlich konnte ich wieder einmal hemmungslos schlemmen, einfach nur geniessen und abschalten und das ganz ohne mir Gedanken zu machen, ob es mir nach dem Essen schlecht geht. Alle die eine Allergie haben, wissen wahrscheinlich wovon ich spreche. Nicht schlecht gestaunt habe ich, als mir sogar glutenfreie Linguine kredenzt wurden, da ich auch in der Schweiz nur sehr selten glutenfreie Linguine finde.

Soll ich jetzt reisen?

Wir haben uns diese Frage auch gestellt und bereuen es keinen Moment uns diese Auszeit gegönnt zu haben. Auf den Inseln gab es für die Gäste abgesehen vom Frühstücksbuffet auf lti Maafushivaru keine Maskenpflicht und auch sonst konnten wir unseren Alltag total vergessen. Man begegnet den ganzen Tag nur wenigen Personen und hat so automatisch viel Privatsphäre. Auch wenn aktuell so viel Unsicherheit herrscht und die Bedingungen für Ein- und Rückreise ständig ändern, haben wir die Zeit einfach nur genossen und können noch lange von der Erholung zerren.

Möchten auch Sie dem Alltag entfliehen?
Hier erfahren Sie mehr über die beiden Malediven-Hotels lti Maafushivaru und Kandolhu.