Sie waren auf dem ersten Flieger, der am 15.07. wieder auf den Malediven landen durfte. Wie war die Reise im Flugzeug?
Die Reise im Flugzeug empfanden wir sehr angenehm. Die Flugbegleiterinnen waren äussert freundlich und gesprächig. Aufgrund der niedrigen Passagierzahl hatten sie sich sehr für das Wohl der Passagiere eingesetzt. Es entstanden viele Gespräche über die Corona Situation im jeweiligen Land, im Beruf und auch in Bezug auf die bevorstehenden Ferien. Wir schätzten den Kontakt sehr, man konnte viel über den Beruf erfahren. Wir haben uns im Flieger sehr sicher gefühlt, eine Ansteckung empfanden wir als höchst unwahrscheinlich.
Was war anders als bei Reisen vor Corona?
Jeder Mittelsitz von Qatar Airways ist blockiert, dadurch konnte der Abstand eingehalten werden. Als Passagier schätzt man den zusätzlichen Platz. Bereits am Check-In erhielten wir ein „Face-Shield“, welches zusammen mit einer Maske während des ganzen Fluges getragen werden musste (ausser beim Essen und Trinken). Wir hatten unsere eigenen Masken mit, da im Flughafenbereich eine Maske empfohlen wird und damit man während des Fluges auch die Maske auswechseln konnte. Bereits am Boden erhielt jeder Passagier ein „Travel with Confidence Protective Kit“. Darin enthalten ist jeweils eine Maske, ein Paar Handschuhe und Desinfektionsmittel. Die Toiletten wurden sehr oft von den Flight Attendants gereinigt und desinfiziert. Die Flight Attendants trugen während des ganzen Fluges eine Schutzbekleidung, eine Maske sowie eine Brille. Beim Getränke- und Essensservice gab es keine Unterschiede zu vor Corona.
Gab es spezielle Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen wie z.B. Temperaturmessung oder ähnlich?
Es wird dringend empfohlen in allen Flughafenbereichen eine Maske zu tragen. Wir erhielten wie erwähnt beim Check-In das „Face-Shield“ und dies musste bereits vor dem Boarding getragen werden. Beim Check-In wurden wir mündlich gefragt, ob wir irgendwelche Corona Symptome hätten. Zudem mussten wir unseren Resortnamen angeben. Ansonsten fand in Zürich keine spezielle Sicherheitsvorkehrung statt. Beim Zwischenstop in Doha wurde bei der Sicherheitskontrolle ein „Thermalscreening“ durchgeführt. Jeder läuft auf dem Weg zur Sicherheitskontrolle bei einer Wärmebildkamera durch. Man bemerkt kaum, dass sie gerade die Temperatur „gemessen“ haben. Es wird laufend mit Durchsagen, Bodenkennzeichnungen und auch von Sicherheitsleuten auf den Abstand hingewiesen.
Bei der Ankunft in Male findet erneut ein „Thermalscreening“ statt. Es werden deutlich weniger Leute pro Shuttlebus befördert. In der Ankunftshalle kennzeichnen Bodenmarkierungen den Abstand und den Laufweg. Bei diesem „Thermalscreening“ muss jeder Passagier kurz 5 Sekunden stehenbleiben und mit einem Handzeichen wird man weitergeschickt. Im Voraus muss man eine „Health Declaration Form“ ausfüllen (mittlerweile ist dies ein Online-Fragebogen). Dieser wurde bei der Passkontrolle kommentarlos entgegengenommen. Der restliche Ablauf war normal, mit Sicherheitsabstand. Beim Rückflug fand das gleiche Prozedere statt, diesmal mussten wir auf Papier und online den Gesundheitsfragebogen ausfüllen. In Male sind die Temperaturkontrolleure fast wie Astronauten bekleidet. Bei der Ankunft zurück in der Schweiz gab es keine Temperaturkontrollen mehr.
Was war speziell auf dem Bootstransfer?
Vor dem Bootstransfer wurden alle Koffer desinfiziert. Die Plätze auf dem Boot wurden so eingeteilt, dass nur jede zweite Bankreihe besetzt wurde.
Wie haben Sie die Ferien auf dem Malediven erlebt?
Es waren für uns wieder traumhafte Ferien im Paradies. Wir haben uns enorm sicher gefühlt. Wir wurden sehr herzlich empfangen und man merkte, dass sie grosse Freude hatten, wieder Gäste zu empfangen. Wir waren die ersten Tage nur acht Gäste auf der Insel. Jeder Wunsch wurde von den Lippen gelesen und erfüllt. Jeden Tag kamen mehr Gäste hinzu. Bei der Abreise war das Hotel fast halb voll. Die Service- und Küchenangestellten haben einen grossartigen, nicht einfachen, Job geleistet. Es wurde sehr auf die Hygienevorschriften geachtet. Während des ganzen Aufenthalts musste man keine Maske tragen. Jeder Gast musste vor dem Essen die Hände desinfizieren. Da bei uns mehrere Restaurants auf der Insel waren, konnte man zwischen à la carte und Buffet auswählen. Beim Buffet konnte man vor dem Plexiglas zeigen, was man gerne hätte und der Koch hat dir anschliessend ein Teller mit deinen Wünschen zubereitet. Es gab bereits wieder eine sehr grosse Auswahl an diversen Gerichten, obwohl wir von den Angestellten erfahren haben, dass die Besorgung von Lebensmitteln und Getränken deutlich schwieriger sei als zuvor (hohe Sicherheitsvorschriften, da das ganze Essen mehrere Tage unter UV Licht stehen muss). Die Kellner/innen hielten beim Einschenken immer viel Abstand. Nach dem Essen wurde der Tisch für einige Zeit blockiert. Erst später wurde dieser gereinigt und desinfiziert, bevor er für nächste Gäste freigegeben wurde.
Unser Bungalow wurde vor der Ankunft desinfiziert und mit einem Siegel versehen, welches wir selber öffnen mussten. Es wurde uns gesagt, dass nach jeder Abreise das Bungalow für 2 Tage verschlossen bleibe, damit die Viren sich setzen können und erst dann wird das Bungalow gereinigt und desinfizert. Der Roomboy trug jeweils eine Maske und eine Plastikschürze.
Wir konnten unsere Maledivenferien in vollen Zügen geniessen. Es war alles wunderschön. Wir konnten abschalten und viel neue Energie tanken. Es war für uns die perfekte Auszeit nach all dem Corona Stress von zu Hause. Wir sind beide leidenschaftliche Taucher und konnten ohne Einschränkungen die Unterwasserwelt geniessen, welche wir für uns alleine hatten.
Inwiefern gab es auf der Ferieninsel Einschränkungen infolge Corona?
Wie bereits erwähnt gab es Einschränkungen beim Buffet (wenn man überhaupt von Einschränkung sprechen darf). Man konnte nicht selber schöpfen, sondern der Küchenangestellte hat nach deinen Wünschen den Teller gefüllt. Dies hat uns jedoch überhaupt nicht gestört. Wir fanden dies eine sehr gute Lösung. Zurzeit darf man nur ein Resort besuchen und somit nicht die Insel wechseln oder Ausflüge auf einheimische Inseln unternehmen. Dies war jedoch sowieso nie eine Option für uns.
Was würden Sie Malediven Reisenden empfehlen?
Man sollte etwas mehr Zeit einrechnen bei der Einreise (Passkontrolle dauert etwas länger als sonst) und unbedingt den Abstand gewährleisten, sowie die Thermalscreenings ohne Widerstand durchführen. Man wird mehrmals das Gleiche gefragt oder man muss mehrmals das Gleiche ausfüllen betreffend Covid-Symptomen. Nervt euch nicht, gebt jedesmal anständig Antwort auf die Fragen. Und falls es mal etwas länger dauert, denkt daran, dass ihr im Paradies seid und viele Leute gerne an eurer Stelle wären. Es ist wichtig, dass man die Arbeit von den Angestellten schätzt und anerkennt. Sie freuen sich über jedes kurze Gespräch, jeden Dank und natürlich auch über Trinkgeld. Sie sprechen sehr offen über die auferlegten Covid-Richtlinien und geben bei Fragen gerne eine Antwort.
Wir würden also jedem die Malediven empfehlen. Reist ins Paradies und geniesst die unbeschwerte Zeit.
Haben Sie sich sicher gefühlt während Ihrer Malediven-Reise?
Wir haben uns enorm sicher gefühlt. Ehrlich gesagt viel sicherer als hier in der Schweiz. Sie haben alle Richtlinien eingehalten. Zudem war es erwünscht, dass man nach dem Frühstück beim Inseldoktor kurz die Temperatur misst. Alle Angestellten mussten zuerst 14 Tage isoliert in Quarantäne, bevor sie die Arbeit aufnehmen konnten. Dies war eine zusätzliche Sicherheit, damit man nicht von Angestellten angesteckt wird. Da alle Gäste ein eigenes Bungalow mit eigenem Strandabschnitt haben, bemerkt man tagsüber kaum andere Gäste. Nur beim Essen oder in der Bar trifft man die anderen Gäste.
Sie waren ja bereits vor Corona in anderen Jahren schon auf den Malediven. Hat sich etwas verändert bzw. merkt man einen Unterschied zu vor Corona?
Man bemerkt eigentlich kaum einen Unterschied zu vorhin. Da wir die ersten Gäste waren, war die Freude und Herzlichkeit bei den Angestellten besonders gross. Am Flughafen wurden wir von der Feuerwehr und unzähligen Reportern mit strahlenden Gesichtern empfangen. Jeder merkt, dass ihnen die Sicherheit der Gäste sehr am Herzen liegt. Sie versuchen, dass Ansteckungsrisiko auf einem Minimum zu halten, was ihnen sehr gut gelingt. Es muss auf nichts verzichtet werden. Für uns waren es Malediven Ferien wie auch die Jahre zuvor.
Was macht für Sie den Reiz einer Malediven-Reise aus?
Da gibt es unzählige Gründe. Jeder, der einmal dieses Naturwunder erlebt hat, weiss, wovon wir sprechen. Es ist wie im Bilderbuch – einfach noch schöner…
Eine kleine Insel irgendwo im Indischen Ozean mit klarem türkisblauem Meer, weissem Sand und Palmen lässt unsere Herzen höher schlagen. Wir geniessen den unendlichen Blick vom Liegestuhl aufs Meer, die Ruhe, das Inselfeeling und das barfuss sein. Wir können uns nicht mehr vorstellen, den Strand mit vielen anderen zu teilen. Auf dem Malediven hat jeder seinen Strandabschnitt, nur das Rauschen des Meeres ist zu hören. Das warme Meer und das tropische Klima sind für uns weitere Pluspunkte. Die faszinierende Unterwasserwelt finden wir als Schnorchler und Taucher besonders beeindruckend. Für uns gibt es keinen besseren Ort zum Abschalten und den Alltag zu vergessen.
Hallo Christa,
sehr informatives Interview über schwierige Zeiten. Viele Menschen beschäftigt derzeit die Themen Coronavirus-Pandemie und Reisen. Finde es super, dass man hier einen Erfahrungsbericht zu dem Thema lesen kann.
Viele Grüße,
Christoph
Gut zu wissen, dass Bungalows auf den Malediven vor der Ankunft der Touristen desinfiziert und mit einem Siegel versehen werden. Ich und meine Freundin übernachten oft in Bungalows, wenn wir auf Sommerurlaub gehen. Zuletzt haben wir in Bungalows auf Mallorca übernachtet.