Wie sie arbeiten, wo sie essen, was sie in ihrer Freizeit machen: Die Mitarbeitenden verbringen Tag und Nacht, meist mehrere Monate auf derselben Insel. Umso spannender auch für uns als Gast zu wissen, wie sie leben und was sie bewegt. Ein Blick hinter die Kulissen ist in den meisten Resorts möglich. Und er lohnt sich. Nicht nur für das eigene Gewissen, sondern auch für einen Austausch. Wer die Insel Meeru durchquert, gelangt früher oder später in das geräumige und offen gestaltete Mitarbeiterareal in der Inselmitte: Ein Fussballplatz, Volleyball- und Basketballfelder, Fitnessraum, ein Aufenthaltsraum mit Tischtennis- und Billiardtisch, eine Moschee und sogar ein eigener Swimmingpool gehören dazu.

Fussball und Weiterbildung

Personalleiter Shiyam verrät den Grund für die grosszügigen Anlagen. «Es ist ein Teil des Gesamtpakets für unsere 700 Mitarbeitenden, damit sie sich zu Hause fühlen, einen hervorragenden Job machen und langfristig bei uns bleiben.» Sein Ziel: «Ein attraktives Arbeitsklima. Alle Mitarbeitenden sollen sich wohlfühlen und integriert sein.» Das spürt man auch als Gast an der lockeren Atmosphäre im Inselinnern: Hier spielen die einen Beach-Volley, dort teilen sich zwei eine Take-Away-Pizza, während die anderen sich am Pool zur Kaffeepause treffen. Auch eine Reihe von Veranstaltungen, wie die Wahl des Mitarbeiters des Monats, DJ- und Karaoke-Events, Fussball-Spiele und Indoor-Wettbewerbe halten die Angestellten bei Laune. «Sie tragen hier wirklich Sorge zu uns», bestätigt Areef, der bereits 19 Jahre für das Unternehmen arbeitet. In seine jetzige Position als Director of Operations gelangte er dank gezielten Aus- und Weiterbildungen, teils auch im Ausland. «Ich habe die Chance erhalten, mich weiterzuentwickeln, dafür bin ich sehr dankbar.»

Areef (rechts) ist Director of Operations und seit 19 Jahren auf Meeru.

Frauen und Locals

Auch Personalleiter Shiyam hat einst klein angefangen. Er war vor 17 Jahren Reservationshilfe am Empfang. Dank eines Firmenstipendiums konnte er eine höhere Ausbildung im Hotelmanagement absolvieren. «Die Entwicklungsmöglichkeiten hier sind wirklich aussergewöhnlich», sagt Shiyam. «Wir geben jedem und jeder einzelnen eine Gelegenheit.» Auch die Förderung von Frauen ist auf Meeru ein wichtiger Aspekt: «Wir haben einen hohen Frauenanteil, im Kids Club arbeiten sogar hundert Prozent nur einheimische Frauen.» Da Frauen und Männer je nach Kultur separat wohnen wollen, gibts im Staff-Areal sogar einen extra Bereich, der für Männer nicht zugänglich ist. Solche Vorzüge schätzt auch Sherlyn. Sie arbeitet als Assistentin des General Managers. «Es ist egal, ob Mann oder Frau, wir begegnen uns hier wirklich auf Augenhöhe. Das gefällt mir.» Sherlyn kommt aus den Philippinen und wollte ursprünglich nur hier arbeiten, um Geld zum Reisen zu verdienen. Meeru sollte eine Zwischenstation sein. Dann gefiel es ihr so sehr, dass sie blieb. Elf Jahre ist das nun her. In dieser Zeit hat sich einiges verändert: «Der Standard hat sich enorm verbessert. Die Auswahl und Qualität des Essens, die Personalräume, die Freizeitmöglichkeiten. Ich bin extrem glücklich, hier zu sein», so Sherlyn. «Heute bin ich finanziell unabhängig, habe gute Freunde hier und ganz viele Erfahrungen gesammelt.»

Shiyam (rechts) ist Personalleiter im Meeru Resort

Dass ein Grossteil der Angestellten schon viele Jahre auf der Insel arbeitet, gibt den Verantwortlichen Recht: «Es lohnt sich, in die Mitarbeitenden zu investieren», sagt Shiyam. «Sie sind unser wichtigstes Gut. Denn nicht umsonst haben wir so viele Gäste, die immer wieder hierher zurückkehren.» Die Vision ist, noch mehr Mitarbeitende aus der lokalen Bevölkerung zu beschäftigen. «Das ist eine Chance für sie wie für uns als Arbeitgeberin.»