Seit ich angefangen habe zu Tauchen und mein damaliger Ausbilder ein Makro Fan war, wollte ich immer schon in die sagenumwobene Ecke von Nord Sulawesi, insbesondere in die Lembeh Strait. Die Faszination der kleinsten Lebewesen unter Wasser hat mich in den Bann gezogen und daher ging natürlich mein erster Urlaub als Tauchlehrer nach Nord Sulawesi.

Die Küstenriffe Manado’s

OLYMPUS DIGITAL CAMERATrotz 24 stündiger Anreise konnte ich es nicht mehr erwarten und meine erste Frage lautete: Wo gibt es hier die Tanks? Die Guides konnten es fast nicht glauben, aber es kribbelte mir schon unter den Fingern und ich musste endlich wieder ins Wasser! Ich hatte kaum die Maske unter der Wasseroberfläche, als ich auch schon die erste Geistermuräne zu Gesicht bekam.OLYMPUS DIGITAL CAMERA Ihr Anblick war atem- beraubend, ein leuchtendes Gelb, welches vom schwarzen Sandboden noch unterstützt wurde.

Ich liess mich durch die etwas getrübte Sicht nicht abhalten und setzte meinen Tauchgang am Hausriff fort und wurde dafür ausreichend entschädigt! Schon am ersten Tag meiner Reise hatte ich unzählige Bilder mit meiner Kamera geschossen. Das Hausriff mit seinen Korallenblöcken und dem schwarzen Boden war genau der richtige Nährboden für die Geistermuränen, Nacktschnecken, Seepferdchen – alle waren hier, es schien mir, als ob sie mich begrüssen wollten.

Bunaken Nationalpark

OLYMPUS DIGITAL CAMERANach dem wunderschönen Hausrifftauchen am Festland von Manado liess ich es mir nicht nehmen, einen Abstecher in den Bunaken Nationalpark zu machen. Nach 30 Minuten Bootsfahrt erreichten wir einen der bekanntesten Tauchplätze in der Taucherszene. Schon der Anblick über Wasser lässt einen erahnen, welches Spektakel sich unter der Wasseroberfläche zutragen muss. Atemregler in den Mund, ein grosser Schritt vom Boot – und ich war wieder in meinem Element.

Nach dem Abtauchen wurde mir schnell klar, dass es hier etwas zügiger zur Sache geht. Die Strömung trug uns entlang der Steilwand und ich konnte mir diese in Ruhe betrachten, ohne nur einen Flossenschlag tun zu müssen. Farben wohin man schaute, Weichkorallen und Hartkorallen gemischt. Plötzlich schoss eine grüne Suppenschildkröte von oben herab und begab sich in die Tiefe des Meeres. Auch hier konnte ich wieder unzählige skurrile Tiere bestaunen: Drachenköpfe, Schaukelfische, Schildkröten und natürlich wieder jede Menge Nacktschnecken.

Gangga und Bangka Island

6. Gorgonia_AndreaNach spannenden Tauchgängen entlang Manados Küste und im Bunaken Nationalpark begab ich mich in Richtung Gangga & Bangka Island. Ich hatte schon viel von diesem Tauchgebiet gelesen, jedoch übertrafen meine Tauchgänge jegliche Vorstellungskraft. Farbenprächtige Korallen, Haie, und die kleinsten Seepferdchen konnte ich vor meine Linse bringen. Die Sichtweiten von 30 Meter und eine leichte Strömung brachten uns auch den einen oder anderen Weissspitzenriffhai näher.OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Pontohi Seepferdchen (hippocampus pontohi), mit einer Grösse von knapp 15mm, waren die perfekten Objekte für mich und meine mit super Makro bestückte Linse. Mein Highlight in diesem Gebiet war mit Abstand das Hausriff von Bangka Island. Mein Guide zeigte mir auf ca. 18 Meter eine Fächerkoralle in der sage und schreibe 8 Pygmäen Seepferdchen sassen!
Alles in allem ein absolutes „must do“ für jeden Makro Fan. Doch meine Tauchabenteuer ging weiter…

Lembeh Strait

Nun kam ich zu meinem persönlichen Highlight meiner Reise: Der wohl berühmteste Fleck dieser Erde für Fotografen und Kleintierliebhaber – die Lembeh Strait. Mein grosser Wunsch ging in Erfüllung! Ich stand in meiner Badehose und den Flossen in der Hand auf dem Tauchboot und es sollten nur noch wenige Minuten sein, bis ich endlich ins Wasser springen durfte. Nach einem sehr ausführlichen Briefing war es nun soweit. Ich sprang ins Wasser doch dann…
Was sollte das denn sein? Mit einem Schlag war meine Illusion zerschlagen. Wir hatten ca. 10 Meter Sicht und es waren Unmengen Partikeln im Wasser. Ich dachte mir, dass sich der Kapitän verfahren hatte. Keine 5 Minuten später sah ich jedoch schon meinen ersten „hairy frogfish“ und dies liess natürlich mein Fotografen-Herz höher schlagen. Doch was passierte nun? Es wollte nicht mehr aufhören, plötzlich waren sie alle hier:

Frogfish, Mimic Octopus, Nacktschnecken, Candy Crab, Blauring Octopus und sogar ein Rhinopia – meine Speicherkarte war nach 50 Minuten voll. So genoss ich noch die letzten Minuten und trotz des etwas kühleren Wassers war mir warm ums Herz geworden. Mein Traum ist in Erfüllung gegangen und ich konnte all die Gerüchte nur bestätigen.