Tauchen in Raja Ampat war, seitdem ich tauche, ein grosser Traum. Nun ging dieser endlich in Erfüllung. Im Frühsommer mache ich mich auf den Weg nach Jakarta und fliege von dort weiter Richtung Sorong.
Der erste Blick vom Transferboot auf die Insel Pulau Pef, der Heimat von Raja4Divers, ist atemberaubend. Dichte grüne Vegetation unterbrochen von Granitfelsen und im Vordergrund, direkt am Meer, die Bungalows.
Nach 36 Stunden Anreise habe ich mein Ziel endlich erreicht. Beim Jetty werde ich von der gesamten Mannschaft mit indonesischem Tanz und Gesang in Empfang genommen. Schon auf dem Weg zu den Bungalows sehe ich die ersten Schwarzspitzenriffhaie, welche im seichten, türkisfarbenen Wasser gemütlich ihre Kreise ziehen. Durch das glasklare Meer lässt sich das Hausriff erahnen. Am liebsten würde ich mich gleich in die Fluten stürzen um die Unterwasserwelt zu erkunden.
Die Bungalows sind überwältigend schön. Sie sind sehr geräumig, besitzen ein halboffenes Badezimmer und eine Terrasse, unter welcher sich bei Flut ebenfalls junge Schwarzspitzenriffhaie tummeln. Ganz schnell legt sich der Stress der Anreise und plötzlich ist da nur noch Urlaubsgefühl. Der erste Tag auf Pulau Pef geht gemütlich zu Ende. Die familiäre Stimmung trägt dazu bei, dass ich das Gefühl habe angekommen zu sein. Man merkt, dass die Crew mit Herzblut dabei ist und ihnen das Bewirten und Verwöhnen der Gäste Spass macht. Die Detailverliebtheit und der Zusammenhalt des Teams sind den ganzen Tag spürbar. In allen Bereichen des Resort finden sich vom inseleigenen Schreiner geschnitzte Figuren. Wann immer man über die Insel streift und auf Leute trifft, ist deren Freude und Verbundenheit greifbar. Es wird viel gelacht und Schabernack getrieben.
Am nächsten Tag geht mein persönliches Abenteuer erst so richtig los. Da ich schon sehr früh munter bin, habe ich mich entschieden Schnorcheln zu gehen. In absoluter Ruhe, nur unterbrochen durch das Plätschern des Meeres, entdeckte ich zum ersten Mal die Schönheit der Unterwasserwelt. Unter mir Schwärme von Rifffischen, welche sich durch mich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Aber dies sollte nur ein kleiner Vorgeschmack bleiben, auf das was Raja Ampat zu bieten hat.
Mein Lieblingstauchplatz befindet sich in der Meerespassage zwischen den Inseln Gam und Waigeo. „The Passage“ – wie der Name treffend lautet – habe ich bereits bei der Fahrt zum Resort durchquert. Nach dem Abtauchen erkunden wir eine kleine Höhle, danach geht der Strömungstauchgang so richtig los. Ohne Mühe tauchen wir durch die Unterwasserwelt und staunen über die unzähligen farbenfrohen Weichkorallen, neben welchen wir in atemberaubendem Tempo durchsausen. Dieser Flug macht extrem viel Spass, so dass wir alle enttäuscht sind, als der Tauchgang zu Ende geht.
Ein weiteres Highlight sind die Riffe rund um die Insel Fam. Hier findet man Makrolebewesen satt – ein Paradies für Fotografen. Aber auch riesige Fischschwärme bereichern die Tauchgänge. Oft weiss ich gar nicht, wohin ich zuerst schauen soll. Ein Schwarm Barrakudas kommt so nah an mich heran, dass ich nicht einmal den Arm ausstrecken müsste um sie zu berühren. Markrelenschulen vermischen sich in einem Moment mit einem Schwarm orientalischer Süsslippen, nur um im nächsten Moment wieder auseinander zu gehen. Es passiert so viel um mich herum, dass ich alles andere vergesse.
Fazit: „Komme als Gast, fühl dich wie ein König, gehe als Freund“ – Das Motto von Raja4Divers spüre ich mit jeder Faser. Trotz langer Anreise lohnt sich ein Aufenthalt. Sowohl über, wie auch unter Wasser ist Raja Ampat ein wahres Juwel, welches ich am liebsten gar nicht mehr verlassen möchte.
Bildquelle Unterwasser: Andrea Röthlisberger
Bildquelle Überwasser: Martina Kampe
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