Ankommen im Siladen Island Resort & Spa

Der Schiffsmotor summt sein monotones Lied, salzig riecht die Luft und die gleissende Sonne wärmt meine Haut. Nach einer langen Anreise von Zürich via Singapur nach Manado haben wir das erste Ziel unserer Reise vor Augen. Am Horizont erscheint eine kleine, grün bewachsene Insel aus dem tiefblauen Meer: Siladen. Eine kleine Insel in Nordsulawesi mitten im Bunaken-Nationalpark, knapp 20 Bootsminuten vom Festland entfernt. Es ist nicht mehr weit. Die Vorfreude auf die bevorstehenden Tauchabenteuer steigt mit jeder Minute.

Meine ersten Ferientage verbringe ich im «Siladen Island Resort &Spa». Die gepflegte Anlage liegt direkt am 300 Meter langen Sandstrand der Insel. Die Unterkünfte bieten viel Platz und befinden sich entweder am Strand oder mitten im Garten. Ab und an tuckert ein Boot vorbei, ansonsten nur Meeresrauschen und Vogelgezwitscher. Der ideale Soundtrack, um sich von den Strapazen der Anreise zu erholen und den Nachmittag auf dem Liegestuhl am Strand zu verbringen. Bei Dämmerung erwartet mich ein weiteres Highlight. Die tiefstehende Sonne färbt den Himmel in allen Rottönen und geht langsam knapp hinter Manado Tua unter. Der Alltag ist bereits weit entfernt, ich bin im Paradies.

«Siladen Island Resort &Spa»

Am nächsten Morgen klingelt der Wecker frühmorgens, es ist Zeit für den ersten Tauchgang. Das Boot bringt uns an einen Spot am Festland. Warme Wassertemperaturen, Sonnenschein und ein spiegelglattes Meer, es herrschen perfekte Bedingungen zum Eintauchen. Mittels Rückwärtsrolle gleiten wir ins dunkle Nass, tauchen langsam ab in die Wunderwelt unter dem Meeresspiegel. Die Tauchplätze am Festland sind flachabfallende Abhänge, versetzt mit den unterschiedlichsten Korallenblöcken. Wir treffen auf Schaukelfische, unterschiedliche Garnelen, Krebse, diverse Nacktschnecken und Skorpionfische. Der zweite Tauchgang findet vor die Insel Bunaken statt. Steil fällt die Wand ab, eine anmutige Adlerroche schwimmt uns aus der Tiefe entgegen und wir treffen auf die erste von unzähligen Schildkröten. Unbeeindruckt von den anwesenden Tauchern gehen die Schildkröten ihrem Tagewerk nach, ob sie nun am Schlafen, Fressen oder beim Auftauchen sind, sie lassen sich nicht von den anwesenden Kreaturen mit ihren Tauchflaschen auf dem Rücken verwirren.

Direkte Weiterreise ins «Coral Eye Bangka»

Nach erlebnisreichen Tagen auf Siladen wird es Zeit, weiterzuziehen, und zwar ins Schwesternresort «Coral Eye», welches im Südwesten der Insel Bangka liegt. Die beiden Resorts lassen sich per direktem Bootstransfer mit 2 Tauchgängen verbinden. Einst eine Forschungsstation für Meeresbiologen, wurde das «Coral Eye» vor kurzem zu einer touristischen Unterkunft erweitert. Das Hotel wurden in einem modernen Stil gebaut. Die Speisen werden an Gemeinschaftstischen eingenommen, ideal, um sich mit anderen Gästen über vergangene oder bevorstehende Unterwasserabenteuer auszutauschen. Liegestühle stehen am Strand bereit und das nahe Hausriff lädt zum Schnorcheln direkt vom Steg ein.

Bei uns ist aber vorerst Tauchen angesagt, dazu fahren wir zuerst per Boot zur Südspitze der Insel, an einen der Pinnacles. Die Szenerie begeistert. Farbenfrohe Hart- und Weichkorallen in den unterschiedlichsten Farben und immense Fischschwärme bestimmen das Bild. Unter einer Tischkoralle finden wir 3 junge Schwarzspitzenriffhaie und auf 19 Metern Tiefe die ersten Pygmy Seepferdchen der Ferien. Den zweiten Tauchgang absolvieren wir etwas weiter nördlich vom Resort an einem der sandigen Abhänge. Wir lassen uns von der Strömung treiben und beobachten farbige Nacktschnecken und einen Schildfisch, der in einem Federstern ein sicheres Zuhause gefunden hat. Nach weiteren unvergesslichen Tauchgängen verabschieden wir uns vom Inselleben auf «Bangka» und gespannt treten wir die Weiterreise in Richtung Molukken an.

Unberührte Inselwelten auf den Molukken

Von Manado aus bringt uns ein knapp 2-stündiger Flug mit Zwischenstopp Ternate nach Labuha in den Norden der Molukken. Die Inselgruppe liegt zwischen Sulawesi und Neuguinea und ist auch unter dem Namen Gewürzinseln bekannt, da seit Jahrhunderten Muskatnuss und Nelken angebaut werden. Erste Tauchresorts gibt es im Norden der Molukken erst seit 2017, zuvor wurden die Tauchgebiete ausschliesslich von Safaribooten angefahren. Umso mehr bin ich auf die Tauchgänge in dieser abgelegenen Gegend gespannt. Die Landschaft ist idyllisch. Dicht bewachsene Inseln, kristallklares, dunkelblaues Wasser, strahlende Strände und ein paar kleine Fischerdörfer bestimmen das Bild. Während meinem Aufenthalt besuche ich 2 Resorts, «Sali Bay» und «Kusu Island Resort».

Tauchtage auf Sali Bay

Das «Sali Bay Resort» liegt in einer kleinen Bucht auf der Ostseite der Insel Sali Kecil. Die 16 Unterkünfte und das Restaurant sind direkt an den Strand und mitten in die unberührte, tropische Vegetation gebaut. Es werden 74 Tauchplätze um die Inseln Sali Kecil, Kusu und Halmahera angefahren. Die Topografien der Tauchspots ist ähnlich. Wir starten an einem reich mit Korallen bewachsenen Abhang und tauchen zu einem Corner, wo meist etwa Strömung herrscht und sich diverse Fischschwärme versammeln. Wir sind tief beeindruckt von der Diversität der Fische, vom Reichtum an Korallen, von den klitzekleinen Critters, die wir ohne Tauchguide nie finden würden und freuen uns, wenn Schildkröten, Schwarzspitzenhaie und Büffelkopf-Papageienfische unsere Wege kreuzen.

Während einer der Oberflächenpausen taucht wenige Meter vom Boot entfernt sogar ein Pilotwal auf. Was für ein Erlebnis. Einen Tauchtag lang verzichten wir auf die traumhafte Korallenwelt und fahren zu den Muck-Diving-Spots an der Insel Halmahera. Auf dem sandigen Grund finden unsere Tauchguides Geisterpfeifenfische, Skorpionfische, Zwergtintenfische und ganz zum Schluss sogar noch einen Blauring-Oktopus. Im dicht mit Korallen bewachsenen Hausriff leben mehrere Walking Sharks, welche sich sowohl während einem Nachttauchgang als auch ab und an abends vom Steg aus beobachten lassen. Nach abwechslungsreichen, aber auch entspannenden Tagen auf «Sali Bay» geht die Reise weiter, ins ca. 10 Bootsminuten entfernte «Kusu Island Resort».

Abtauchen auf Kusu

Das Resort nistet sich auf der Ostseite der Insel Kusu in den tropischen Wald ein. Die grosszügigen, stilvollen Unterkünfte aus natürlichen Materialien wurden direkt ans Wasser gebaut. Die Terrasse der Ocean Villa bietet nicht nur einen traumhaften Blick über das Meer, junge Riffhaie und Makrelen lassen sich hier auch wunderbar bei ihren Jagdversuchen beobachten. Ein actionreiches Schauspiel.

Das «Kusu» wurde von Barbara und Chris mit viel Liebe zum Detail konzipiert und die beiden Österreicher mit australischem Pass führen es auch persönlich. Ihre Handschrift zieht sich durch alle Bereiche des Resorts, von der einmaligen Architektur bis hin zu den köstlichen Gaumenfreuden im Restaurant. Auch unter Wasser erlebe ich weitere Höhepunkte. Das Hausriff von «Kusu» betauchen wir mehrmals, kein Tauchgang gleicht dem anderen. Fasziniert bin ich von der Diversität an unterschiedlichen, gesunden Korallen in verschiedenen Farben und an den grossen Fischschwärmen. Auch Critter-Freunde kommen voll auf ihre Kosten. Wir bestaunen Cheerleader- und Orang Utan-Krabben, diverse Garnelen und sowie winzig kleine Nacktschnecke «Shawn das Schaf».

Abschied im «Murex Manado»

Nach unvergesslichen Tauchtagen verabschieden wir uns frühmorgens vom «Kusu» und den Molukken und fliegen zurück nach Manado. Die letzte Nacht auf indonesischem Boden verbringe ich im «Murex Manado». Ich geniesse den Ausblick auf die Inselwelt Nordsulawesis mit ihrem imposanten Wahrzeichen, der Vulkaninsel Manado Tua sowie die Stille und die Blumenpracht im Garten des Resorts. Wehmütig schaue ich dem Tauchboot beim Verlassen der Bucht nach und ein Gedanke kommt auf: Am liebsten würde ich diese unvergessliche Reise in diese wundersame Inselwelt gleich nochmals beginnen.