Sie weibelt, wirkt und füllt die Katalogseiten mit Traumreisen. Christa Hürlimann, Product Managerin bei Manta Reisen über Fernweh, ihre Liebe zum Schifffahren und runde Geburtstage.

Kopf unter Wasser, einatmen, ausatmen – fertig ist das Glücksgefühl. Beim Tauchen kann ich so richtig abschalten. Ich bin von einer Plauschtaucherin zur regelrecht angefressenen Allwettertaucherin geworden. 
Schuld daran ist Raja Ampat. Die Unterwasserwelt dort ist so prächtig, du weisst gar nicht wo hinschauen. Ob frühmorgens, bei Schlechtwetter oder in der Nacht: Seither mache ich jeden Tauchgang, will alles aufsaugen. Ich habe das Tauchen auf den Malediven entdeckt und lieben gelernt. Dass es mir nun aber den Ärmel so reingezogen hat, überrascht mich selber.

Sechs Monate war der Plan
Im Stelleninserat von 2011 war ein halbes Jahr Malediven ausgeschrieben. Das passte, denn ich wollte immer schon mal im Ausland arbeiten. Ich dachte mir: «Sechs Monate halte ich durch.» Und bin dann dreieinhalb Jahre geblieben. Die Zeit als Reiseleiterin auf Meeru verging wie im Fluge. Dann wechselte ich nach Male. Egal wo, ich könnte glaubs auf der ganzen Welt leben, aber auf den Malediven ankommen, ist für mich heimkommen – und zwar bereits am Flughafen. Man kennt sich.

Beziehungen mit Menschen sind mir sehr wichtig.
Auch als Produktverantwortliche ist ein gutes Netzwerk das A und O. Meine Hauptaufgabe ist es, den jährlichen Katalog zu produzieren, neue Hotels, Transfers und Rundreisen darin aufzunehmen und sicherzustellen, dass wir buchbar sind. Es gefällt mir, ein Produkt zu gestalten und dieses vorwärtszubringen. Das heisst, in erster Linie ganz viele E-Mails beantworten und die Ohren heiss telefonieren. Ein Hotel schliesst unerwartet oder eine Baustelle kommt nicht vorwärts – irgendetwas ist immer.

Den typischen Arbeitsalltag gibt es so nicht.
Im Frühling bin ich auf Einkaufsreise, um neue Produkte anzuschauen. Wir kennen jedes Hotel. Das ist unser Qualitätsversprechen. Aber sonst bin ich leider nicht mehr viel unterwegs. Manchmal vermisse ich das Barfusslaufen, die Wärme, das Wasser und die spontanen Begegnungen. Es tut gut, mit Leuten zu reden, die total anders funktionieren als ich. Wir Schweizer sind da zurückhaltender.

Mein Abenteuersound
Ich bin wahnsinnig gern auf dem Schiff: Einfach ins Blaue hinausfahren, mit der Aussicht auf Abenteuer. Ich liebe diese Aufbruchstimmung. Wohin? Die Galapagosinseln, die möchte ich unbedingt mal besuchen. Aber das pressiert nicht. Wir sind jetzt beide 40-jährig – Manta Reisen und ich. Ich fand es immer schon lustig, dass ich gleich alt bin wie das Unternehmen, wo ich
arbeite. Im Vorfeld habe ich mich etwas schwer getan mit dieser Zahl. Ich stehe nämlich nicht so gerne im Mittelpunkt. Dafür ist mir ein gutes Umfeld, wo ich mich wohlfühle, umso wichtiger
– auch bei der Arbeit. Und das habe ich bei Manta. Die Zusammenarbeit im Team ist grossartig. Doch manchmal packt mich das Fernweh. Dann nehme ich das letzte Schiff nach Rapperswil, lausche dem Motorengeknatter und strecke den Kopf in den Wind. Das ist fast wie Kurzferien. Nur zum Untertauchen sind mir unsere Seen definitiv zu kalt.

 

Dahinter
Curry oder Kartoffelstock?
Curry. Maledivisches oder sri-lankisches – ich liebe beide. Aber Kartoffelstock ist auch sehr fein.

Taucheranzug oder Bikini?
Beides. In der Reihenfolge. Ich kann nicht mehr den ganzen Tag am Strand liegen.

Abreisen oder nach Hause kommen?
Abreisen. Ich könnte immer länger bleiben.

Schiff oder Flugzeug?
Viel lieber das Schiff. Der Flieger ist nur Zweck, das Schiff ist eine Reise.