Bettina Vögeli, seit 2013 Sales Manager bei Manta Reisen und passionierte Taucherin, war während einer Woche an Bord der Blue Waves, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem den Rescue Diver Kurs absolvieren konnten. Im folgenden Bericht schildert sie ihre persönlichen Eindrücke.

Wie es dazu kam

Im Frühjahr 2014 entstand während einer Tauchsafari im Roten Meer die Idee, eine Tauchsafari mit dem Thema „Rescue Diver“ durchzuführen. Chris, die Besitzerin der Blue Waves und ich hatten eines Abends über Weiterbildung der Taucher gesprochen und der Gedanke an eine „Rescue-Themensafari“ liess uns nicht mehr los. Die Ausbildung auf einem Safariboot ist für Vieltaucher praktisch, sinnvoll und ein nicht alltägliches Erlebnis – so unsere Meinung. Ihr langjähriger Guide Abdo wurde frisch als Instruktor zertifiziert, hat jahrelange Erfahrung als Guide und war somit optimal vorbereitet für seine ersten Rescue Diver Schüler. Die ganze Crew war zudem top motiviert mitzuwirken. Gesagt, getan – die Rescue Woche fand ein Jahr später statt!

Blue Waves

Die Blue Waves

Wo waren wir

Unsere Gruppe von 16 Personen flog mit der Helvetic Airways in 4.5 Stunden direkt nach Marsa Alam. Der Hafen Port Ghalib liegt lediglich 15 Fahrminuten vom Flughafen entfernt – somit eine kurze und effiziente Anreise.

Unsere Gruppe - 16 vollmotivierte Tauchbegeisterte!

Unsere Gruppe – 16 vollmotivierte Tauchbegeisterte!

Am ersten Tag auf See waren die Wetterbedingungen alles andere als gut. Der starke Wellengang forderte anfangs von der Blue Waves einiges ab, nach einigen Stunden meinte es das Wetter jedoch wieder gut mit uns und beruhigte sich und das Meer wurde spiegelglatt.

Als Highlight der Tauchplätze der Tour gilt sicherlich Sha’ab Claudio oder Sataya. Die Höhlen und Grotten von Sha’ab Claudio sind das zu Hause diverser Riffbewohner und abwechslungsreich in ihrer Topographie. Hier haben wir uns wie auf einem grossen Taucherspielplatz gefühlt. Sataya ist das zu Hause einer Spinnerdelfinschule. Die Spinnerdelfine kamen übrigens, zur Freude der Kursteilnehmer, während zweier Übungen kurz vorbei um „Hallo“ zu sagen. Die Konzentration war dann vorbei. Alle meine Mitreisenden hatten zudem mehrere Male die Gelegenheit, mit den faszinierenden Tieren zu schnorcheln. Die Tiere waren teilweise ziemlich verspielt und interagierten mit uns! Ein unvergessliches Erlebnis war für mich, als ich auf ca. 5 Meter tief tauchte und ein Delfin mich neckisch umkreiste und mich neugierig betrachtete. Zurück auf dem Zodiak glänzten die Augen und die Gesichter der Taucher strahlten. Zweifelsfrei, alle waren überaus gerührt von den neuen Bekanntschaften unter Wasser.

wer mag sie nicht, die verspielten Spinnerdelfine

wer mag sie nicht, die verspielten Spinnerdelfine

Einige von uns lernten gar eine freche Schildkröte kennen. Videoaufnahmen, die leider nicht in Besitz von Manta Reisen sind, beweisen, dass die Schildkröte dem Taucher die Maske stehlen wollte! Wir trafen aber nicht nur auf freche und entspannte Schildkröten, wir tauchten auch mit verschiedenen Haien, Napoleon-Fischen und vielen weiteren hübschen Riffbewohnern.

Der Kurs

Die erforderlichen Übungen und Trainingselemente während des Rescue Kurses stellen etwas spezielle Anforderungen an die Tauchplätze: Für die Durchführung sollten die Tauchplätze keine Strömung haben und max. 5-10 Meter tief sein. Die Region im Süden Ägyptens bietet etliche solcher Plätze und ist dazu prädestiniert. Aufgrund der einfachen Tauchbedingungen konnten wir Tauchsafarieinsteiger und Taucher mit wenig Taucherfahrung ebenfalls an Bord willkommen heissen.

Die 10 Kursteilnehmer, der Instruktor Abdo so wie die „Übungs-Opfer“ hatten ein straffes Programm vor sich: 3-4 Tauchgänge und/oder Übungen pro Tag, abends Theorielektionen sowie Wiederholungsfragen mussten diskutiert und besprochen werden. Nicht selten fielen den Kursteilnehmern abends während den Lektionen beinahe die Augen zu. An gewissen Tagen wurden die Tauchgänge ganz durch die Übungen ersetzt. Bei den Übungen konnten sich die Teilnehmer sukzessive an eine Bergung von einem bewusstlosen oder panischen Taucher herantasten. Auch die Bergung aufs Boot sowie die Organisation der Rettung oder Rettungskette musste geübt werden. Als wir bei Sha’ab Malahy für eine Rescue Übung ankerten, gesellte sich kurz danach ein anderes Safariboot zu uns. Unsere Teilnehmer mussten als Übungseinheit einen panischen Taucher retten. Da sich unsere „Übungs-Opfer“ derart authentisch panisch verhielten, wollten einige der Nachbarsgäste ins Wasser springen und unsere „in Not geratenen“ Taucher retten. Ein riesen Gelächter entstand unter den Crewmitgliedern und Gästen beider Boote.

Auch die Crew hatte sich optimal auf den Kurs vorbereitet und aktiv mitgewirkt. Der schmale und leichte Seemann „Tiger“ ist aufgrund seiner Postur das perfekte „Übungs-Opfer“ und stand gerne für die Rettungsübungen eines bewusstlosen Tauchers auf der Taucherplattform zur Verfügung.

Hinter dem Rescue Diver Kurs  steckt doch auch ein ganzes Stückchen Arbeit dahinter

Hinter dem Rescue Diver Kurs steckt doch auch ein ganzes Stückchen Arbeit dahinter

Die Crew und das Boot

Als langjähriger Blue Waves Gast fühle ich mich jedes Mal wieder wie Zuhause sobald ich das Schiffsdeck betrete. Die Crew arbeitet schon seit vielen Jahren mehrheitlich auf diesem Boot und ist ein eingespieltes Team. Captain Maher, die Guides Abdo und Simona und die Besitzerin Chris haben uns zuverlässig an die für uns geeignetsten Plätze geführt.

Immer wieder bin ich von neuem erstaunt über die schmackhaften Menüs, welche aus der kleinen Bordküche serviert werden. Der Koch Whalid zauberte die ganze Woche wundervolle Köstlichkeiten. Am zweitletzten Tag überraschte uns die Crew mit einem gemütlichen Abendessen an einem einsamen Strand auf einer Insel. Die komplette Crew und wir assen zusammen, lauschten dem Meeresrauschen und der sanften Musik, schlemmten das liebevoll zubereitete Essen und liessen die vergangenen Tage nochmals Revue passieren.

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Persönliches Fazit

Die Blue Waves ist ein verlässlicher Gastgeber und die gesamte Crew war gut auf diese spezielle Woche vorbereitet. Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Crew! Die Gruppe bestand aus einem bunten Mix aus verschiedenen Persönlichkeiten und Taucherfahrungen, das hat die Woche sehr angenehm, harmonisch und interessant gemacht. Als bereits brevetierter Rescue Diver habe ich lediglich als Zuschauerin am Kurs teilgenommen und die restlichen Taucher unter Wasser begleitet. Und wir alle haben uns sehr gefreut, dass alle das Rescue-Diver-Brevet bestanden haben!
Das Rote Meer bietet mir immer wieder Überraschungen und faszinierende Begegnungen mit verschiedenen Unterwasser Tieren. Mein persönliches absolutes Highlight ist nach wie vor der Tauchplatz Sataya mit den heimischen Delfinen und den wunderschönen Drop-offs ausserhalb des Riffes.

Bettina Vögeli, leidenschaftliche Taucherin mit Rescue Diver Brevet

Bettina Vögeli, leidenschaftliche Taucherin