Eigentlich ist es unverständlich, warum diese Insel so lange von den Europäern, ausgenommen natürlich den Niederländern, unentdeckt geblieben ist. Die angenehme Wassertemperatur lädt zu ungeahnten Taucherlebnissen ein. Die farbenfrohen und unberührten Riffe leuchten bei ca. 30 Metern Sichtweiten und sind mit Schwämmen, Gorgonien, Hirn-, Leder- und Geweihkorallen bewachsen. Kaiser- und Igelfische, Seepferdchen, Papagaeinfischen, Drachenköpfe, Riffbarsche, Barrakudas, Schildkröten, Anglerfische zählen zu den beliebten Bewohner des karibischen Unterwasserparadieses.

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Tauchen ab Land: Für Individualisten

Curaçao zählt zu den Top 3 Küstentauchregionen weltweit mit einer Vielzahl von Tauch- und Schnorchelplätzen. Mit einem Mietwagen und Non-Limit-Tauchpaket ermöglicht die Insel eine taucherische Freiheit, welche einzigartig ist und Curaçao zu etwas ganz Besonderem macht. Strassenkarten mit gekennzeichneten Tauchplätzen sowie die rot-weiss markierten Steine am Strassenrand und entsprechende Hinweisschilder weisen auf die Spots rund um die Insel hin.

Von den herrlichen Sandstränden aus kann man problemlos mit der Ausrüstung ins Wasser waten. Manche Buchten bestehen eher aus Kies und Korallenschutt oder gar aus kantigen Steinen. Um sich beim Einstieg nicht zu verletzen, sind an diesen Orten Füsslinge unumgänglich.

Das ruhige, entspannte, individuelle und selbstbestimmte Tauchen vom Strand ist äusserst beliebt und für Jedermann geeignet. Eine einfache Orientierung am Riff und meist strömungsfreie Tauchzeiten ermöglichen unvergessliche Erlebnisse für Einsteiger, Familien mit Kindern und sehr erfahrenen Taucher.

Die Insel ist von einem Saumriff umgeben, welches parallel zum Strand entlang führt. Die eigentliche Riffkante liegt zwischen 30-100 Metern von der Küste entfernt bevor es in rund 10 Meter markant abfällt. Die Drop-offs reichen bis zu 60 Meter und tiefer und sind u.a. mit Fächer- und Peitschenkorallen bewachsen.

Bequemes Tauchen vom Strand aus

Bequemes Tauchen vom Strand aus

Röhrenschwamm

Röhrenschwamm

Tauchen ab Boot: Für entlegene Spots

Wer die Sicherheit und den Unterhaltungswert einer kleinen Gruppe zu schätzen weiss und sich nicht mit dem eigenen Mietwagen auf den Weg machen will, der kann sich den geführten Bootstauchgängen der Tauchbasis anschliessen.

Die beliebte und bekannte Tauchschule „Ocean Encounters“ bietet täglich komfortable Trips mit 1-2 Tauchgängen an. Das hat den Vorteil, auch zu den Tauchplätzen zu gelangen, die ausschliesslich mit dem Boot zu erreichen sind. Die Spots teilt man in der Regel nicht mit anderen Booten. Die Auswahl an Plätzen ist gross und bei etwaigen Engpässen kann gut ausgewichen werden.

komfortable Bootstauchgänge mit Ocean Encounter

komfortable Bootstauchgänge mit Ocean Encounter

Wracktauchen: Für Geübte

Für die geübten Taucher gibt es ebenfalls besondere Herausforderungen. Da wäre z.B. der Superior Producer, ein 80 Meter langer Frachter, der 1977 vor Curaçao sank. Das Wrack liegt auf ca. 30 Metern direkt vor der Stadt und ist nicht nur von Fischschulen bewohnt sondern auch wunderschön bewachsen. Kleiner Nachteil: Man darf dort nur tauchen, wenn kein Kreuzfahrtschiff oder Marineschiff am Mega Pier liegen. Es ist zu empfehlen, diesen Tauchgang mit einer Tauchbasis zu machen, da diese über aktuelle Informationen von der Hafenaufsicht verfügen.

Wer Wracks mag und verschollene und untergegangene Güter aller Art gern besucht, wird auch an anderen Tauchplätzen fündig. In der Vaarsenbaai gibt es Autowracks zu bewundern und wer es ganz aufregend möchte, kann sich auch mit einer Art grösserem Schlauchboot von Playa Canoa aus durch die aufgewühlte und tobende Brandung raus an die Nordküste schippern lassen. Dort bekommt man schon fast eine Garantie, den sonst eher nicht so häufig gesichteten Grossfischen zu begegnen: Riffhaie, Bullenhai, Lobster, unzählige Muränen. Eins ist sicher: Hier trifft man keine anderen Taucher. Und dieser Tauchgang ist definitiv ausschliesslich den sehr geübten Taucher zu empfehlen. Mit Strömung und Aufregung ist auch der Tauchplatz „Tarpon City“ verbunden. Direkt an der Hafeneinfahrt auf einem Plateau sind die riesigen Tarpune in grossen Schulen zu bewundern.

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Ein Must: Klein Curaçao

Natürlich darf auch der obligatorische Ausflug nach Klein Curaçao nicht fehlen. Die kleine Strandinsel vor der Küste ist sowohl für Taucher wie auch Nichttaucher ein Must. Auf „Klein“, wie die Insel im Volksmund genannt wird, kann man einen interessanten Spaziergang entlang eines alten Leuchtturms und eines an Land liegenden Wracks unternehmen, um dann im Anschluss ein köstliches BBQ am Strand zu geniessen.

Aus taucherischer Sicht ist es wohl nicht der schönste Tauchspot der Insel, aber einer, auf dem man mit grosser Wahrscheinlichkeit auf Schildkröten trifft. Zudem wird die Bootsausfahrt oftmals von Delfinen begleitet. Und: die riesigen Gorgonien an der senkrechten Steilwand begeistern alle mal!

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Fazit: TauchPARADIES

Tauchen steht in Curaçao definitiv im Fokus der Aktivitäten und die für karibische Verhältnisse aussergewöhnlich gut geschützte und erhaltene Unterwasserwelt beschwert unvergessliche Erlebnisse. (Fotos: Ocean Encounters & Kathrin Koole, Curaçao)

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