Seit nun fast drei Jahren arbeite ich bei Manta Reisen und immer wieder begegne ich dem Thema Tauchen. Sei es durch Tauch-Inserate und -Berichte, die wir kreieren oder durch die verschiedenen Erzählungen von meinen Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen. Ich liebe die Momente, wenn jemand aus den Ferien zurück ins Büro kommt und von seinen Tauchabenteuern unter Wasser erzählt. „Irgendwann probiere ich es auch mal aus!“, dachte ich dann immer. Dieses „Irgendwann“ wurde während meiner letzten Ferien zum „Jetzt“.

Der Tag davor

tau-gina-erster-tauchgang1„Nein, nein, was mache ich hier?“ denke ich, während ich das Gesundheitsformular ausfülle und meine Unterschrift daruntersetze, um mich für den Schnuppertauchgang anzumelden. Das Tauchen fasziniert mich schon lange und doch habe ich meinen Mut noch nie zusammengenommen und selber einen Tauchgang gewagt. Der Respekt davor war bis zu diesem Zeitpunkt zu gross. Treffpunkt: Tauchschule, morgen um 14:00 Uhr. Malcolm, mein Tauchlehrer, gibt mir eine DVD mit wichtigen Informationen zum Tauchen mit, die ich mir am Abend anschauen darf und gibt mir ein paar Instruktionen für den morgigen Tag: Viel trinken, genügend essen und eine halbe Stunde Pause zwischen Mittagessen und Tauchen.

Jetzt wird es ernst

tau-gina-erster-tauchgang2Die Zeit vergeht wie im Flug und schon stehe ich zusammen mit meinem Freund wieder in der Tauchschule. Mein Bauch fühlt sich an, als ob ein Schwarm Bienen drin seine Kunststücke treibt, ich bin suuuuper nervös. Malcolm bringt mir einen Wetsuit, den ich mir über den Bikini anziehe, und zeigt mir all die Utensilien, die ich während des Tauchgangs auf mir tragen werde. Flossen, Maske, Tarierweste, Pressluftflasche und Bleigurt. Er erklärt mir, wie ich die Tarierweste mit dem Inflator aufblase und die Luft dann wieder rauslasse, wie ich den Druckausgleich mit Ohren und Nase machen kann und was die verschiedenen Handzeichen unter Wasser bedeuten. Nach ein paar Minuten weiss ich also, welche Zeichen ich geben muss, wenn ich eine Schildkröte, einen Hai oder eine Muräne sehe, wenn ich Probleme mit dem Druckausgleich habe oder wenn sonst irgendetwas nicht in Ordnung ist. In meinem Kopf hat sich ausserdem seit dem DVD-Schauen gestern Abend Folgendes eingeprägt: Atmen! Immer atmen, atmen, atmen. Nie die Luft anhalten!

Erste Versuche in der Lagune

tau-gina-erster-tauchgang3Flossen und Tauchermaske sind montiert. Malcolm hilft mir, die Tarierweste mitsamt der Pressluftflasche anzuziehen und ich sinke fast in mir zusammen – ist das schwer! Mit langsamen Pinguinschritten watschle ich zur Treppe und steige sie hinunter. Mein Freund amüsiert sich köstlich und hält das ganze Geschehen in Bildern fest. In der Lagune übe ich zusammen mit Malcolm die ersten Basics, lasse Wasser in die Tauchermaske laufen, um sie dann wieder auszupusten, finde meine waagrechte Position unter Wasser und zeige Malcolm voller Stolz das Handzeichen, dass ich mich wohl fühle und alles in Ordnung ist.

Die Fahrt aufs offene Meer

tau-gina-erster-tauchgang4Nach circa einer halben Stunde Tauchen in der Lagune meint Malcolm: „Let’s go scuba diving now!“. Die Sachen werden für uns gepackt und mit dem Boot fahren wir 20 Minuten aufs offene Meer. Etwas mulmig ist mir schon, wenn ich daran denke, ins dunkle Blau zu springen. Dieses Gefühl verschwindet aber, sobald wir am Tauchplatz ankommen und ich sehe, dass die Riffplatte nur 2 Meter unter Wasser in den schönsten Farben leuchtet und von türkisblauem Meer umgeben ist. Malcolm erklärt uns kurz den Ablauf des 40-minütigen-Tauchgangs und erzählt von Schildkröten, Haien, Muränen und Steinfischen, die uns während des Tauchens mit grosser Wahrscheinlichkeit begegnen werden.

Mein Sprung ins Blaue

DIGITAL CAMERAWir schlüpfen in unsere Tarierwesten, ziehen Flossen und Tauchermasken an, nehmen den Atemregler in den Mund und blasen mit dem Inflator die Tarierweste auf. Die ersten hüpfen ins Wasser, dann bin ich dran. Wie es mir Malcolm erklärt hat, stehe ich an den Rand des Bootes, halte mit einer Hand Mundstück und Maske fest, damit sie mir beim Reinhüpfen nicht wegrutschen. Ich mache einen grossen Schritt nach draussen und – platsch – treibe ich bei Malcolm und meinem Freund auf der Wasseroberfläche.

Zauberhafte Unterwasserwelt

tau-gina-erster-tauchgang6Das Riff ist nur ein paar Meter von uns entfernt, wir lassen die Luft aus der Tarierweste und sinken langsam ab. Unter uns eröffnet sich eine Unterwasserwelt, die ich mir nie erträumen hätte können. Tausende von Fischen nennen das Riff ihr Zuhause und lassen sich von uns kein bisschen stören. Wir schwimmen der Riffkante entlang, Malcolm zuvorderst, dann mein Freund und ich. Malcolm schaut immer wieder zu mir, fragt mit Handzeichen, ob alles in Ordnung ist. Ich bejahe, ebenfalls mit Zeichen, er klatscht in die Hände.

Eine Erinnerung für immer

???????????????????????????????Ein Blick auf meinen Tauchcomputer: Wir befinden uns 12 Meter in der Tiefe. Ich hebe meinen Kopf, blicke nach oben und sehe die Sonnenstrahlen durch das Wasser glitzern. Die Zweifel sind vergessen und ich fange an, so richtig zu geniessen. Und zu staunen. Eine Schildkröte schwimmt an die Wasseroberfläche, um nach Luft zu schnappen, drei Clown-Fische spielen Verstecken in einer Anemone und die Muräne schaut dem Geschehen friedlich aus ihrer Höhle zu. Das ist er also – mein allererster Tauchgang. So unbeschwert, so spannend, so unendlich cooool!