Die Cenoten – die Unterwelt der Mayas als Paradies für Wasserliebhaber
Beinahe die gesamte Halbinsel Yukatan besteht aus porösem Kalkstein. Der Boden ist von einem riesigen System unterirdischer Flüsse und Höhlen durchsetzt. Dieses ist durch die sogenannten Cenoten – Einbruchstellen
in der Höhlendecke – zugänglich. Und der Gang unter die Erde lohnt sich definitiv. Was den Mayas einerseits als Wasserversorgung diente und andererseits als Eingang zur Unterwelt Xibala galt, ist ebenso grossflächig wie
mystisch. Und auch wenn atemberaubend beim Tauchen wahrlich das falsche Wort ist, gibt es wenige Ausdrücke, welche das Erlebnis besser beschreiben. Kristallklares Wasser, faszinierende Tropfsteinhallen, unwirkliche
Wurzelgebilde und Fossilien, Buntbarsche und kleine Schildkröten ziehen die Besucher schon an sich in ihren Bann. Dazu kommen aber auch noch geheimnisvolle Lichtspiele durch das einfallende Sonnenlicht und die sogenannte Halokline – die Übergangszone zwischen Salz- und Süsswasser. Tauchen, wie wir es sonst noch nirgends erlebt haben. Ein wirklich unvergessliches Erlebnis, welches einem wahrhaft den Atem rauben kann.
Und dabei kommen nicht nur Taucher auf ihre Kosten. In den Cenoten Nicte-Ha und Garden of Eden können auch Schnorchler die Unterwasserwelt erkunden. Denn der Bereich mit offenem Wasser ist gross, von Wasserlilien bewachsen und von Fischen belebt – eine Schnorcheltour durchs Paradies.
Die Maya-Stätten – Geschichte zum Anfassen für Archäologieinteressierte
Die Halbinsel ist von dichtem Wald bewachsen – Lebensraum für unzählige Tiere, unter anderem grosse Spinnen, süsse Nasenbären, bunte Vögel oder süsse Agutis. Mittendrin befinden sich beeindruckende Ruinenstätte
der Mayas, wie zum Beispiel Coba, das knapp 40 Kilometer von der karibischen Küste im Inland liegt. Das Areal lässt sich bequem mit einem Mietfahrrad erkunden und so gelangt man ganz einfach zu der sich zwischen den Bäumen befindenden 42 Meter hohen Pyramide. Übrigens die einzige, welche man noch besteigen darf. Gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sind ein Muss, denn die Stufen sind abgewetzt, der Aufstieg schweisstreibend. Aber auch hier: Die Mühe lohnt sich. Oben angekommen eröffnet sich einem eine faszinierende Panoramaaussicht auf den Wald. Besucher, welche lieber in der Nähe des Meeres bleiben, besichtigen die Maya-Ruinen in Tulum. Das grosse Areal ist von einer Mauer umschlossen. Innerhalb dieser Mauern zeigen sich verschiedene Tempel, einer davon ist derjenige des Windgottes. Er thront erhöht direkt am Meer. Weisser Sandstrand, türkisblaues Meer und archäologische Stätte – ein Paradies für Geniesser.
Das Meer – von Grossfischen bis hin zu unberührten Tauchspots
Tauchhighlights bieten auf Yukatan nicht nur die Cenoten, sondern auch das Meer. Von der Riviera Maya bis ganz in den Süden zum Fischerdörfchen Xcalak, unweit der Landesgrenze von Belize, hat es verschiedene Unterwasserwelten für jedermann. Grossfischliebhaber sind in Playa del Carmen von Dezember bis März genau richtig: Weibliche Bullenhaie nähern sich der Küste, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. Nach einem ausführlichen Briefing steigen die Taucher auf 20 Meter ab und geniessen dort die Begegnung mit den zu Unrecht verurteilten neugierigen Tieren. Von Mai bis September sind dann andere Haie in den Gewässern rund um die Isla Mujeres anzutreffen: die grössten Fische der Meere, die Walhaie. Ein weiteres Highlight sind die Tauchgründe rund um die Insel Cozumel. Die Küste ist ein Meeresschutzgebiet, weshalb Fischen nicht erlaubt ist. Cozumel bietet eine Farbenvielfalt, wie sie in der Karibik sonst nur selten anzutreffen ist. Adlerrochen, Schildkröten und Barrakudas werden neben vielen Rifffischen immer wieder gesichtet. Wer unberührte Tauchgründe mag, der ist am Riff vor dem Fischerdorf Xcalak gut aufgehoben. Hierhin, in den Süden der Halbinsel, gelangt nur der Individual-Reisende, der auf der Suche nach Abenteuer ist. Am besten ist das Dorf mit dem Mietwagen erreichbar. Ein kleines Tauchcenter vor Ort mit einigen wenigen Zimmern und ein Nationalpark vor der Haustüre, welcher per Boot in maximal 30 Minuten erreicht wird. Die intakten Riffe sind voller Leben: Fischschwärme, riesige Tarpune,
flach abfallende Riffe, grosse Gorgonien, farbige Schwämme und kleine Höhlen zum durchtauchen, zeichnen die Unterwasserlandschaft an der Grenze zu Belize aus. Taucherherz, was willst du mehr?
Die Unterkünfte – von Gross bis Klein für jeden Geschmack
Von grossen All-Inklusive Resorts mit Traumstrand und einer breiten Infrastruktur für Reisende, die gerne das «Vollkommen-Sorglos-Paket» buchen, bis zu kleinen, familiären Bed & Breakfast- Unterkünften ist auf
der Yukatan Halbinsel alles zu finden. Sombreros, Kakteen, Mariachis und Tortillas? Nein, Mexiko ist wirklich weit mehr als das. Die Halbinsel ist das beste Beispiel dafür. Yukatan ist viel grün, viel Wasser, viel Natur, viel Abenteuer – Vielfalt an allen Ecken und in allen Tiefen.
Unterwasser-Bilder: Yucatan Dive Trek (Judith Hoppe, Christoph Hoppe, Tom St. George)
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